Sand am Strand
Nun kommt sie laut meteorologischer Weitsicht wohl doch noch, die verloren geglaubte Jahreszeit. Und es liegt in der Natur der menschlichen Seele, dass man die Gedanken an kalten, trüben Winterabenden gerne den entgegengesetzten Orten widmet. Ich für meinen Teil schleiche mich dann in nicht unbedingt Tropische, dennoch aber in Wohlige.
Ein Strand an sich hat den Vorteil, dass sich sozusagen in greifbarer Nähe ein Gewässer befindet. Darüberhinaus lässt sich ein Strand durch seine Beschaffenheit meist wunderbar formen. Ganz abgesehen von den Burgen und anderen Kunstwerken, mit denen sich Kinder freudestrahlend die Zeit vertreiben, während sich Mama und Papa um ihre Urlaubsbräune kümmern, kann man es sich am Strand rein liegetechnisch einigermaßen bequem machen. Es wird hier ein Hügelchen angehäuft und da ein wenig zur Seite geschippt und schon hat man im Sandumdrehen einen vortrefflichen Platz zum relaxen erschaffen. Womit ich auch ohne Umschweife zum negativen Merkmal eines Strandes gelange: Der Sand! Der Sand hat mindestens so viele Contras wie Pros, wenn nicht bedeutend mehr. Die Pros habe ich bereits in ihrer Gänze erläutert. Zu den Contras zählt ohne Kompromisse, dass man sich nach einem kühlen Bad im Meer, egal, wie sehr man sich auch bemühen mag, umgehend mit Sand beschmiert, als wäre man ein paniertes Stück Hähnchenkeule. Es nützt wenig, sich unter Rücksichtnahme aller Eventualitäten versucht hermetisch in seinem Handtuch abzuriegeln. Der Sand kriecht überall hin. Weht in diesen Momenten auch noch ein laues Lüftchen, ist der Drops sowieso gelutscht und jede Anstrengung ist das zeitgleiche Fluchen nicht einen Cent wert. Das Einkaufen kitschiger und überteuerter Urlaubssouveniers kann man sich übrigens auch sparen. Durchforstet man nach Wiederheimkehr seine Taschen, stößt man unweigerlich auf grob geschätzte 2,3 Tonnen Urlaubsstrandsand. Würde man den Sand sammeln, den man Jahr um Jahr, Urlaub für Urlaub aus fernen und nahen Ländern mitbringt, so wäre es keine Überraschung, wenn man darin seine Kinder bzw. Enkelkinder auch zuhause diverse Burgenwettbewerbe veranstalten ließe
Meine Idee: Jemand macht an den Stränden mal ordentlich sauber, lässt den großen Staubsauger kreisen und legt stattdessen saftiggrüne Rasenflächen an. Oder so.
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